Grundidee - Menschenbilder

Lebens-Hörbuch Produktionen
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Meine Motivation 2005 für diese Arbeit

Allzu oft geht mit dem Tod eines Elternteils ein Großteil der Familiengeschichte verloren. Der Alltag verschiebt das grundsätzliche Gespräch mit den Älteren auf eine Zukunft, die es meist nicht gibt. Erzählungen am Rand einer Familienfeier stossen meist auf wenig Aufmerksamkeit. Um so verblüffter reagieren viele Zuhörer auf die Lebensberichte in Hörbuchform. Das liegt nicht nur daran, dass den Anekdoten und Erinnerungen auf CD aufmerksamer gelauscht werden kann als an einer lärmenden Geburtstagstafel. Es scheint auch, als ob die Stimme aus den Lautsprechern und das vertraute Porträt, das plötzlich auf einer CD-Hülle gedruckt erscheint, der Erzählung größere Würde und eine künstlerische Aura verleihen.
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Um die Erzähltradition wie sie früher gepflegt wurde - wiederzubeleben, hatte ich die Idee, Lebensgeschichten auf CD zu brennen – als Lebens-Hörbuch. Natürlich könnte man sein Leben auch aufschreiben, doch das braucht entsprechend viel Zeit, Geduld und Talent. Leichter, aber auch viel persönlicher ist das Interview, das gesprochene Wort, die Stimme die bei jedem Menschen einzigartig ist. Mit dem Lebens-Hörbuch hat man für die Familie ein außergewöhnliches Geschenk, hinterlässt eine Spur, die auch noch ungeborene Generationen nach langer Zeit mühelos aufnehmen können.
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Meist sind es nicht die Alten selbst, die ihre Erlebnisse in einem Dokument festhalten wollen. Denn die meisten finden ihr Leben in der Rückschau nicht sonderlich interessant. Es sind die Kinder und Enkel, die vielleicht die letzte Möglichkeit nutzen wollen, von der älteren Generation mehr zu erfahren. Meine Kunden sind daher oft Jüngere, die den Vater, die Mutter, oder die Großeltern überreden, Interviews für ein Lebenshörbuch zu geben. Überreden, etwas zu hinterlassen, für die, die weiterleben und die Erinnerung an den geliebten Menschen nicht verlieren wollen. Doch manchmal kommen die älteren Leute selbst, weil sie ihre Familie mit ihrer Lebensgeschichte überraschen wollen ...
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Auslöser für diese Arbeit war der Tod meiner Mutter im Jahr 2000 gewesen. Ich habe bedauert, dass ich sie in früheren Jahren nie interviewt habe ... Jetzt interviewe ich andere ... Mir ist aber auch bewusst, dass es für Kinder schwieriger ist, so ein Lebenshörbuch ihrer eigenen Eltern zu produzieren. Sie wissen zu viel und fragen daher ganz anders. Ich bin als neutraler Zuhörer dabei im Vorteil. Ich freue mich darauf, bei dieser Arbeit mit Rat, und wenn nötig mit Tat dienlich zu sein.

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